Die Chorjugend ausbauen

Foto: Samantha Pflug

Der Sängerkreis Groß-Gerau wählt einen neuen Vorstand und schmiedet Pläne für die Zukunft
Von Charlotte Martin

KREIS GROSS-GERAU.
Schafft der Sängerkreis Groß-Gerau den Sprung in die Zukunft? Reinhard Schindler, der seit 2019 erster Vorsitzender war, zeigte sich bei der Jahreshauptversammlung im Büttelborner Musikpavillon davon überzeugt: „Wir alle wollen die Kinder- und Jugendarbeit verstärken, denn dort liegt unsere Zukunft.“ Im August 2025 etwa ist eine Jugendchorwoche mit Unterstützung der hessischen Chorjugend in Mörfelden-Walldorf geplant. „Aktuell gebe es oft 5 aktive Kinder- und Jugendchöre im Sängerkreis. Es sollen mehr werden.“ Das meinte auch Yuna Jung, die von den Vertretern aus 19 Gesangvereinen zur Kreis-Chorleiterin gewählt wurde. „Das Amt war schon lange nicht mehr besetzt“, freute sich Schindler, der die Versammlung leitete. Yuna Jung ist Musikerin, kam 2013 aus Korea zum Studium hierher. Inzwischen ist sie Chorleiterin in Bauschheim. Sie sagte: „Ich möchte als Kreis-Chorleiterin gerne mehr Workshops, vor allem auch für die Jugend anbieten“.

Zudem standen bei der Jahreshauptversammlung Vorstandswahlen an. Einfach war die Kandidatenfindung nicht, denn die Anwesenden signalisierten durchaus, dass sie bereits in den Gesangvereinen, die sie vertreten, jede Menge Verantwortung trügen. Und so gleicht der neue Vorstand des Sängerkreises dem alten – allein Reinhard Schindler trat nun nicht mehr an. Applaus galt Hans Kopp, der neben Schindler zweiter Vorsitzender war und an die erste Stelle tritt. Claudia Jochem bleibt Schriftführerin, Angela Hahn Schatzmeisterin und Thomas Pleimfelder Beisitzer.

Was dem Vorstand zukünftige Arbeit erleichtern soll, ist eine Satzungsänderung, die einstimmig beschlossen wurde: Demnach haben die einzelnen Positionen im Vorstand nach Änderung im Vereinsregister nun mehr Gewicht. Der Vorstand trägt gemeinsam die Verantwortung und hat Spielraum, Aufgaben so zu verteilen, dass keiner überlastet und jeder gemäß seiner Kompetenz eingebunden ist.

Reinhard Schindler gab einen Rückblick auf 2024: Im Mittelpunkt standen das Konzert zum 75. Jubiläum des Sängerkreises sowie die Organisation des Mehrtagestreffens des Hessischen Sängerbundes. Er dankte Chören, Helfern und Sponsoren. Zudem blickte Schindler auf seine Amtszeit als Vorsitzender zurück: „2019 sprang ich ein, weil der Sängerkreis vor der Auflösung stand. Es sollten zwei Jahre als erster Vorsitzender werden, doch daraus wurden sechs“, so Schindler. Die Amtszeit sei teils schwierig gewesen: „Corona sorgte dafür, dass wir mehr mit Abstands- und Maskenregeln sowie mit Online-Proben zu tun hatten als mit Chorgemeinschaft oder gar Konzerten.“

Seit Ende der Pandemie sei das Engagement der Chöre im Sängerkreis erfreulich groß. 35 Gesangvereine gab es 2019, aktuell seien es noch 31 mit stolzen 1.185 Aktiven. Beschlossen sei das Ende leider für den überalterten „Liederkranz Berkach“, in dem Schindler Vorsitzender ist.
Für Ehrungen mit Urkunden des Hessischen Sängerbundes gab es Beifall: Angela Hahn wurde für zehn Jahre als Vorsitzende bei der SKG Bauschheim geehrt, Margot Beck für zehn Jahre als ihre Stellvertreterin – und Karl-Heinz Mansfeld für zehn Jahre als Schatzmeister. Für 25 Jahre Vorstandsarbeit wurden Katja Kamenik von der Sängervereinigung Wolfskehlen und Brigitte Henninger vom Volkschor Kelsterbach geehrt.